Liebe Leserinnen und Leser, keine neuen Nachrichten gibt es nach wie vor in Bezug auf die Themen Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnhäusern sowie Förderung von Solaranlagen. Die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer haben auf ihrer Konferenz in der vergangenen Woche Entscheidungen dazu vertagt. Eine Arbeitsgruppe aus Ministerpräsidenten, Bundesregierung und Koalitionsfraktionen im Bundestag wird nun Lösungsvorschläge erarbeiten.
Gleichzeitig gibt es Neuigkeiten in anderen Bereichen. Lesen Sie in dieser Ausgabe die folgenden Themen:
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| Balsaholz intelligent wiederverwerten |
| BWE-Aktionsplan fordert mehr Teilhabe |
| Ausbau Moratorium in Schleswig-Holstein bestätigt |
| Letzte Frist für Betreiberumfrage zu Fledermausabschaltzeiten |
| Historisch niedriges Zubaujahr 2019 |
| 2019 war das ausbauschwächste Jahr für die Windenergie seit mehr als 20 Jahren. Zwischen Januar und Dezember gingen lediglich 282 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 958 Megawatt ans Netz – ein Minus von 61 Prozent gegenüber 2018. Die meisten Anlagen wurden in Brandenburg (59 WEA) realisiert, gefolgt von Niedersachsen (54 WEA) und Nordrhein-Westfalen (38 WEA). Die Repowering-Quote erreichte 14 Prozent und liegt damit sieben Prozentpunkte unterhalb des Anteils im Jahr 2018. |
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Auktion im Februar erneut unterzeichnet
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| Am 1. Februar wurden 527 Megawatt (MW) Windenergieleistung aus zehn Bundesländern offeriert. Ausgeschrieben waren 900 MW. Bezuschlagt wurden insgesamt 123 Windturbinen (523 MW), der größte Anteil ging nach Schleswig-Holstein (24 Anlagen, 103 MW). Südlich des Netzengpasses („Mainlinie“) waren 16 Windenergieanlagen erfolgreich. In das Netzausbaugebiet gingen 18 Zuschläge für 118 MW; auch dort wurde die Obergrenze nicht ausgeschöpft. Die Sonderkonditionen für Bürgerenergiegesellschaften beanspruchte ein Gebot über 5 MW − auch dieses war erfolgreich. |
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| Windenergieausbau in Niedersachsen wird forciert |
In Niedersachsen hat sich der Runde Tisch zur Zukunft der Windenergie für den weiteren Windenergieausbau ausgesprochen. Spitzenvertreter aus Politik, Gesellschaft und der Wirtschaft haben konkrete Vorschläge zu den Themenclustern Flächenverfügbarkeit, Verfahren und Akzeptanz erarbeitet. Im Fokus stehen Maßnahmen, die auf Landes- und kommunaler Ebene umgesetzt werden können. Die Beteiligten einigten sich darauf, kurzfristig landeseigene Regelungen zu schaffen, sollte es keine Einigung auf Bundesebene geben.
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Visualisierung neuer Windräder
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Die FA Wind hat ihren Onlineservice um die im Jahr 2019 neu in Betrieb genommenen Windenergieanlagen erweitert. In der interaktiven Zubaukarte können nun mehr als 5.800 Anlagenstandorte, die seit 2015 ans Netz gingen, anhand von Satellitenbildern betrachtet werden. Jeder Standort ist mit Informationen zur installierten elektrischen Leistung, zum Anlagenhersteller und Anlagentyp, zur Turmhöhe sowie zum Rotordurchmesser hinterlegt.
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| Bundesrat beschließt neue AVV Kennzeichnung |
Der Bundesrat hat im Februar 2020 umfassende Neuerungen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen (AVV Kennzeichnung) beschlossen. Neu geregelt wurde in diesem Zusammenhang die bedarfsgerechte bzw. bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung (BNK). So beinhaltet die künftige AVV neben Anpassungen der Zulassungsvoraussetzungen und des Anerkennungsverfahrens auch die Einführung der sogenannten Transponder-BNK. Neu ist auch die Abschaffung der sogenannten 65-Meter-Begrenzung.
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| Aktionsplan für mehr Teilhabe und Wertschöpfung |
In einem neuen Aktionsplan formuliert der Bundesverband WindEnergie acht Maßnahmen für mehr regionale Wertschöpfung, Beteiligung und Transparenz bei Windenergievorhaben. Empfohlen wird bspw. eine neue Regelung für Bürgerenergieprojekte, wonach 30 Prozent der jährlichen Ausschreibungsmengen an diese vergeben werden. Vorgeschlagen werden außerdem ein bundesweites Qualitätssiegel für Windenergieplanungen und die Einrichtung unabhängiger Servicestellen in sämtlichen Ländern.
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Das Ende der Energiewende?
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Ein ZDFzoom-Beitrag fasst in einem 30-minütigem Beitrag kompakt zusammen, warum und in welchem Umfang Windenergieanlagen in den nächsten Jahren gebaut werden müssen, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Beleuchtet werden an konkreten Beispielen Probleme, aber auch Lösungsansätze für Themenfelder wie Akzeptanz, technische Vermeidungsmaßnahmen sowie Natur- und Artenschutz.
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| Windenergieausbau und Artenschutz kein Widerspruch |
Der Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzorganisationen DNR sowie die Umweltverbände BUND, DUH, Germanwatch, Greenpeace, NABU und der WWF haben ein gemeinsames Thesenpapier zur Beschleunigung eines naturverträglichen Ausbaus der Windenergie vorgelegt. Gefordert wird eine verbindliche Bund-Länder-Strategie, die bundesweite und länderspezifische Strommengenziele für erneuerbare Energien inklusive der dafür auf Länderebene notwendigen Flächen definiert.
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| Runder Tisch Artenschutz und Vermeidungsmaßnahmen |
Beim sechsten Treffen des Runden Tisches wurde die FA Wind-Studie zur Bestandsentwicklung des Rotmilans im Kreis Paderborn vorgestellt und diskutiert. Ein intensiver Austausch fand außerdem über verschiedene Ansätze zur Bestimmung des signifikant erhöhten Tötungsrisikos statt. Weiteres Thema war die Koppelung der Ausnahmegenehmigung nach § 45 Abs. 7 BNatSchG an Artenschutzprogramme.
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| Fledermausumfrage läuft noch bis Ende März 2020 |
Noch bis 31. März 2020 können sich Betreiber von Windenergieanlagen an einer Umfrage zur Anpassung von Abschaltzeiten auf Grundlage eines Gondelmonitorings beteiligen. Abgefragt werden bspw. Informationen hinsichtlich beauflagter Abschaltzeiten, nachträglicher Anpassung dieser und den damit einhergehenden Ertragseinbußen beim WEA-Betrieb. Die Ergebnisse werden im Nachgang veröffentlicht.
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| Moratorium in Schleswig-Holstein bestätigt |
In Schleswig-Holstein werden neue Windräder weiterhin nur in Ausnahmefällen genehmigt. Das OVG Schleswig hat das Windenergie-Moratorium am 26. Februar 2020 bestätigt. Der Versuch, den Genehmigungsstopp zu kippen, ist damit juristisch endgültig gescheitert. Das OVG entschied in zweiter Instanz, dass das Moratorium weiterhin verfassungsrechtlichen Vorgaben entspreche. Das Moratorium gilt seit 2015.
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| Dämmmaterial für Gebäude aus Rotorblättern |
Forscherinnen und Forscher vom Wilhelm-Klauditz-Institut WKI am Fraunhofer-Institut für Holzforschung haben eine neue Recyclingtechnik entwickelt, mit der das in den Rotorblättern enthaltene Balsaholz zurückgewonnen werden kann. Die abgenommenen Blätter werden dafür noch an ihrem Standort mit einer Wasserstrahllanze zerlegt und in einer mobilen Zerkleinerungsmaschine gebrochen. Die Holzstücke werden anschließend am WKI unter anderem zu extrem leichten Holzfaser-Dämmstoffmatten verarbeitet.
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| FA Wind begrüßt neues Mitglied |
Als neues förderndes Mitglied heißen wir die VSB Neue Energien Deutschland GmbH herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit!
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Die FA Wind besetzt im Projekt INFO eine Stelle für einen Referenten (m/w/d). Das Vorhaben INFO erforscht die Möglichkeiten guter fachlicher Informationsarbeit zu Klimaschutz, Energiewende und Nachhaltigkeit.
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Fachagentur zur Förderung eines natur- und umweltverträglichen Ausbaus der
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